Herzlich Willkommen beim Comic-Salon Erlangen
Er findet vom 30. Mai bis 2. Juni 2002 statt.
© Tezuka Productions 2002


Zum 10. Mal wird in diesem Jahr in Erlangen der Comic und seine Kunst als Ereignis gefeiert. Der Internationale Comic-Salon Erlangen, der alle zwei Jahre stattfindet, hat einen runden Geburtstag. Er fällt 2002 zusammen mit dem 1000-jährigen Jubiläum der Stadt Erlangen. Das große Thema des Salons ist deshalb im Jahr dieses Doppel-Geburtstages "Die Stadt und der Comic", zwei kulturelle Phänomene, deren vielfache Beziehungen auf der Hand liegen.
Anfänge und Entwicklung des Salons markieren zugleich Meilensteine deutscher Comic-Kultur in den letzten beiden Jahrzehnten. Der Salon wurde 1984 ins Leben gerufen von Karl Manfred Fischer. Er entwickelte und baute sein Konzept aus und leitet ihn heuer letztmals. Der 1. Salon konzentrierte sich rund um den Redoutensaal als Hauptveranstaltungsort. 32 Verlage, Agenturen und Comic-Buchhandlungen nahmen daran teil. 36 Künstler waren offiziell gemeldet. Das Kulturprogramm mit acht Ausstellungen, mit Vorträgen, Diskussionen, dem Filmfest und dem Max-und-Moritz-Preis, der von Bulls Press, Frankfurt a.M., gestiftet, und von der Stadt Erlangen in einer Gala erstmals an drei Preisträger verliehen wurde, war von Beginn an neben der Fachmesse das zweite Standbein des Salons. Kultur, Kunst und Kommerz hatten zu einer idealen Symbiose gefunden.
Große deutschlandweite Beachtung fanden von Anfang an die Ausstellungen. Diese Comic-Biennale war und ist bis heute einzigartig. Viele der Erlanger Ausstellungen wurden von anderen Museen und Kunsthallen übernommen. Der Max-und-Moritz-Preis wurde zum Oscar der deutschsprachigen Comic-Szene, den Verlage und Künstler gerne für ihre Werbung und Öffentlichkeitsarbeit einsetzen.
Unerwartet groß war der Erfolg und der Zuspruch des ersten Salons. Er löste geradezu eine Comic-Lawine aus. In den Jahren danach gab es überall in Deutschland Nachahmer, in Frankfurt, München, später in Hamburg zum Beispiel. Einige dieser Salons hielten sich, nur wenige Jahre, andere wurden als Comic-Fest weitergeführt. So ist der Erlanger Salon Deutschlands erster und einziger Salon geblieben.
Bis zu seiner "dritten Ausgabe" 1988 dehnte sich der Salon vom Redoutensaal über das Markgrafentheater und seine Foyers bis schließlich hin zum Schloßplatz aus, auf dem ein Zelt aufgestellt wurde, um allen Verlagen Platz bieten zu können.
Intensiviert wurde 1988 auch die Zusammenarbeit mit dem Salon in Angoulême, dem bedeutendsten französischen Salon, durch die große Ausstellung von Enki Bilal "Crux Universalis", die Didier Moulin aus Paris gestaltet hatte. Er konnte damals für die Ausstellungsgestaltung des Erlanger Salons gewonnen werden, die er bis heute in Zusammenarbeit mit den Machern vor Ort entwirft.
Nachdem die Fachmesse zunehmend aus allen Nähten zu platzen drohte, präsentierte sich "Erlangen 4" 1990 an neuem Ort, im Kongresszentrum am Rathausplatz. An das großzügigere Ambiente hatte man sich schnell gewöhnt. Eine Ausweitung in die benachbarten Rathausfoyers war bereits 1992 erforderlich.
Es gab unvergessliche Künstler-Begegnungen in den vergangenen 18 Jahren, unter ihnen mit Art Spiegelman und Will Eisner, den großen Amerikanern, mit den Franzosen Jacques Tardi, Morris und Moebius, mit dem Spanier Miguelanxo Prado, dem Argentinier Alberto Breccia und dem Belgier François Schuiten.
In den Jahren seines Bestehens ist der Internationale Comic-Salon Erlangen zu einem wichtigen Impulsgeber dieses Mediums der Populärkultur im deutschen Sprachraum geworden. Er hat entscheidend dazu beigetragen, ein Massen-Phänomen gerade auch als künstlerisches Genre ins allgemeine Bewusstsein und in die Feuilletons zu rücken, und hat ihm einen heute unbestrittenen Platz geschaffen.
Zugleich ist der Salon von Anfang an ein präziser Spiegel des Comic und seiner Entwicklung in Deutschland gewesen. Registriert und diskutiert wurden die Aufs und Abs der Branche ebenso wie neue Zeichnergenerationen und Stilrichtungen und die Wandlungen und Veränderungen der Comic-Kultur.
Die Zahlen und Fakten von "Erlangen 10" machen im Rückblick auf "Erlangen 1" diese Entwicklung deutlich: 110 Verlage, Agenturen und Buchhandlungen sind in diesem Jahr dabei. 230 Künstler sind angesagt, 43 Künstler und Publikationen wurden für den Max-und-Moritz nominiert und 23 Ausstellungen präsentiert die Ausstellungsbiennale, welche die Francobelgier mit ihrer großen Kunst ebenso zu Wort kommen lässt wie Angloamerikaner und Japaner, die einen breiten Leserkreis ansprechen; und last but not least die deutschsprachigen Zeichner zwischen Hamburg, Stuttgart und Zürich, die regionale Szene, und erstmals in konzentrierter Form auch die deutschen und französischen Hochschulen mit dem studentischen Nachwuchs.
Nie war der Salon so groß wie in diesem Jahr. Erweitert wurde der Bereich des Comics im World Wide Web mit der ComComLounge in der Ladenzone vor dem Kongresszentrum. Neu ist mit dem Blick auf die Vielzahl der Leser und Fans die MangaZone bei Publicis MCD. Mit ihren verschiedensten Programmen und Aktionen soll hier vor allem die nachwachsende Generation angesprochen werden.
Und noch nie zuvor wirkten so viele freie Veranstalter beim großen Comic-Spektakel mit. Ihnen allen danke ich herzlich.
Mit diesem Hinweis auf das Neue im Bewährten wünsche ich allen Gästen und Besuchern des 10. Internationalen Comic-Salons Erlangen, jenen, die seit Jahren und all jenen, die zum ersten Mal kommen, vier ereignisreiche, spannende und unterhaltsame Tage.

Dr. Siegfried Balleis, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen

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