Monster für die Phantasie: MangaZone evenTraum, Publicis MCD
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Erstmals beim Salon - die MangaZone. Im evenTraum der Publicis
MCD: Ausstellung mit Originalen aus "Wedding Peach" von Nao
Yazawa, Robert Labs "Dragic Master" und "Naglayas Herz"
von Sascha Nils Marx.
Lesertreff Lesertreff mit Nao Yazawa ("Wedding Peach") Samstag, 1. Juni, 14 Uhr Es signieren: Robert Labs/Sascha Nils Marx/Nao Yazawa Ein typisch japanisches Original für diese Richtung ist "Wedding Peach", gezeichnet von Nao Yazawa, getextet von Sukehiro Tomita. Darin geht es um ein Mädchen aus der 7. Klasse, das in einen Liebesengel verwandelt wird und die Erde auch noch vor Dämonen beschützen muss. Es geht, wie in den meisten entsprechenden Mangas, um Schwärmerei und Liebe und Eifersucht und darum, wie man an die schönsten Jungen kommt. Und es wimmelt von übersinnlichen Wesen, die der pubertätsgeschüttelten Heldin in ihren erotischen Verwirrungen zu Hilfe kommen oder sie bedrohen. Gezeichnet ist die Geschichte in jenem bewährten Stil, der zwischen floraler Ornamentik, nüchterner Sachlichkeit und karikierender Verfremdung changiert und immer wieder sehnsüchtige übergroße Augen, lange Beine mit Strumpfbändern und zierliche Dekolletes in den Blick rückt. Da die Stilformen vieler Mangas sehr prägnant und standardisiert sind, also ähnlich dem amerikanischen Superhelden-Comic früherer Tage, wenig eigene Handschrift eines Künstlers zulassen, sind die Standards unschwer zu imitieren. Und das Nachzeichnen und in vorgegebenen Umrissen durchaus auch Selbsterfinden gehört zur Rezeptionshaltung des jugendlichen Publikums. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass mit Robert Labs ein knapp Zwanzigjähriger nun den deutschen Manga "Dragic Master" im Auftrag eines großen deutschen Verlags auf den Markt bringt. Von Labs weiß man nicht viel mehr, als dass er 1982 in der Westmongolei geboren wurde und jetzt in Deutschland lebt. Er benutzt eine relativ großflächige Seitenaufteilung, in die er die Panels expressiv und variantenreich integriert. Dabei gibt es immer wieder Körperstudien, die über eine ganze Seite hinweg die Erzählsituation dominieren. Labs betont die erotische Komponente der Mangas außerordentlich. Gegen moralisierende Einwände wappnet er seine Leserschaft durch einen kommentierenden Minimanga, der die Handlung an einer besonders saftigen Stelle unterbricht und zeigt, wie eine protestierende, "hysterische Mutter" kurzerhand von einem Monster gefressen wird. Mangas dieser Kategorie sind im Grunde ein sehr postmodernes Phänomen. Sie scheinen Handlung durch Multiperspektivität zu beschleunigen, legen diese Handlung selbst allerdings nur fragmentarisch und spurenhaft an. Das ist auch beim zweiten aktuellen Manga aus deutscher Produktion nicht anders. "Naglayas Herz" wird getextet von Stefan Voß und gezeichnet von dem 34-jährigen Designer Sascha Nils Marx. Für eine ungefähre Einordnung der Handlung genügt der Klappentext. Sie wird in ihrem Verlauf ohnehin nur "momentan" repräsentiert und lässt Kontinuität weitgehend vermissen. "Naglayas Herz" ist in der beliebten Fantasy-Zone angelegt, in der dann gern Engel oder, wie in diesem Fall, Elfen zu Helden werden. Sascha Nils Marx bringt auf den Seiten viel kleinteiligere Figuren und Elemente unter als Robert Labs, verwendet Raster, Schraffuren, Grauflächen, um Volumen und Tiefe anzudeuten. Seine Figuren mutieren allerdings auf mangatypische Weise immerfort zwischen Kinder- und Teeny-Status, was das auch hier vorhandene Spiel mit erotischen Reizen in ein merkwürdiges Zwielicht rückt. Aber eine Qualität von Mangas ist, dass sie sich kaum je hundertprozentig ernst nehmen. Sie benutzen tatsächlich eine an Brecht geschulte Erzähltechnik, die den Leser immer wieder augenzwinkernd in die selbstreflexive Distanz zwingt und ihm bewusst macht, dass er bei der Lektüre zwar Stoff für seine Träume inhaliert, dass die Realität aber etwas ganz anderes ist. (HH) Anime-Kurzfilmprogramm CosPlay Erstmals beim Internationalen Comic-Salon: Der große Kostümwettbewerb
für alle Manga- und Anime-Fans! Eine Jury bewertet das beste Kostüm,
die Teilnahme ist einzeln möglich oder als Gruppe. Als Hauptpreis
winkt eine Reise für zwei Personen zur "AnimagiC" nach
Koblenz, vom 14.-16. Juni - inklusive Eintritt, Bahnfahrt und einer Übernachtung. ©
Stadt Erlangen und Verfasser |