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       Erstmals beim Salon - die MangaZone. Im evenTraum der Publicis 
        MCD: Ausstellung mit Originalen aus "Wedding Peach" von Nao 
        Yazawa, Robert Labs "Dragic Master" und "Naglayas Herz" 
        von Sascha Nils Marx.  
        Dazu das tägliche Anime-Kurzfilmprogramm von ACOG Dynamic Medienvertrieb 
        und RTL II, die Manga-Leseecke für Fans und Neugierige zum Stöbern 
        und Schmökern, das große CosPlay, sowie Diskussionsrunden und 
        Signierstunden mit den Manga-Stars. 
         
        Lesertreff  
          
        Ausstellungen  
          
        Anime-Kurzfilmprogramm  
          
        CosPlay  
       Lesertreff 
        mit Nao Yazawa ("Wedding Peach") 
      Samstag, 1. Juni, 14 Uhr 
      Es signieren: 
        Freitag, 31. Mai, 15 Uhr, Sascha Nils Marx 
        Samstag, 1. Juni, 15 Uhr, Nao Yazawa 
        Sonntag, 2. Juni, 15 Uhr, Robert Labs 
        
      Ausstellungen 
      Robert Labs/Sascha Nils Marx/Nao Yazawa 
          Wenn 
        seit dem letzten Comic-Salon Erlangen ein Phänomen den Markt umgewirbelt 
        hat, dann war das die endgültige Durchsetzung der Manga-Mania im 
        Kinder- und Jugendbereich. Sie bäumte sich über ihn wie die 
        berühmte Woge auf dem Holzschnitt des japanischen Künstlers 
        Hokusai. Mit den Mangas hat Hokusai tatsächlich einiges zu tun. Er 
        nannte nämlich seine Skizzenbücher so. Das Wort setzt sich im 
        Japanischen aus den Bestandteilen "man" für "schnell, 
        flüchtig, spontan" und "ga" für "Bild" 
        zusammen. "Schnellbilder" sind Mangas also, schnell gezeichnet, 
        zur schnellen Lektüre bestimmt. Es ist die japanische Bezeichnung 
        für Comics - zur Information für jene, die es immer noch nicht 
        wissen. 
        Mangas sind ein ganz weites Feld mit ganz vielen Pflanzen - von solchen 
        mit künstlerischem Anspruch bis zu platter Massenware, von philosophischen 
        Essays bis zu Pornoproduktionen. Ebenso wie die Mangas seit den späten 
        80er Jahren nach Amerika und Europa ausgriffen und damit zu einer Weltmacht 
        der Bildergeschichten wurden, haben die japanischen Produzenten versucht, 
        Künstler aus den USA und Europa für ihre rasante Erzählform 
        zu gewinnen. So richtig hat das aber nicht funktioniert. Es funktioniert 
        eher anders herum. So zeichnen wegen der großen Nachfrage aus den 
        Kinderzimmern nun erste deutsche Künstler für deutsche Verlage 
        im Manga-Stil. Das heißt, sie müssen jene Erzählrichtung 
        bedienen, die von den Kunden besonders gewünscht wird: den Schüler- 
        und Studentenmanga für pubertäre Allmachtsträume und Sexualphantasien. 
       Ein 
        typisch japanisches Original für diese Richtung ist "Wedding 
        Peach", gezeichnet von Nao Yazawa, getextet von Sukehiro Tomita. 
        Darin geht es um ein Mädchen aus der 7. Klasse, das in einen Liebesengel 
        verwandelt wird und die Erde auch noch vor Dämonen beschützen 
        muss. Es geht, wie in den meisten entsprechenden Mangas, um Schwärmerei 
        und Liebe und Eifersucht und darum, wie man an die schönsten Jungen 
        kommt. Und es wimmelt von übersinnlichen Wesen, die der pubertätsgeschüttelten 
        Heldin in ihren erotischen Verwirrungen zu Hilfe kommen oder sie bedrohen. 
        Gezeichnet ist die Geschichte in jenem bewährten Stil, der zwischen 
        floraler Ornamentik, nüchterner Sachlichkeit und karikierender Verfremdung 
        changiert und immer wieder sehnsüchtige übergroße Augen, 
        lange Beine mit Strumpfbändern und zierliche Dekolletes in den Blick 
        rückt. 
      Da die Stilformen vieler Mangas sehr prägnant und standardisiert 
        sind, also ähnlich dem amerikanischen Superhelden-Comic früherer 
        Tage, wenig eigene Handschrift eines Künstlers zulassen, sind die 
        Standards unschwer zu imitieren. Und das Nachzeichnen und in vorgegebenen 
        Umrissen durchaus auch Selbsterfinden gehört zur Rezeptionshaltung 
        des jugendlichen Publikums. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass mit 
        Robert Labs ein knapp Zwanzigjähriger nun den deutschen Manga "Dragic 
        Master" im Auftrag eines großen deutschen Verlags auf den Markt 
        bringt. Von Labs weiß man nicht viel mehr, als dass er 1982 in der 
        Westmongolei geboren wurde und jetzt in Deutschland lebt. Er benutzt eine 
        relativ großflächige Seitenaufteilung, in die er die Panels 
        expressiv und variantenreich integriert. Dabei gibt es immer wieder Körperstudien, 
        die über eine ganze Seite hinweg die Erzählsituation dominieren. 
        Labs betont die erotische Komponente der Mangas außerordentlich. 
        Gegen moralisierende Einwände wappnet er seine Leserschaft durch 
        einen kommentierenden Minimanga, der die Handlung an einer besonders saftigen 
        Stelle unterbricht und zeigt, wie eine protestierende, "hysterische 
        Mutter" kurzerhand von einem Monster gefressen wird. 
      Mangas dieser Kategorie sind im Grunde ein sehr postmodernes Phänomen. 
        Sie scheinen Handlung durch Multiperspektivität zu beschleunigen, 
        legen diese Handlung selbst allerdings nur fragmentarisch und spurenhaft 
        an. Das ist auch beim zweiten aktuellen Manga aus deutscher Produktion 
        nicht anders. "Naglayas Herz" wird getextet von Stefan Voß 
        und gezeichnet von dem 34-jährigen Designer Sascha Nils Marx. Für 
        eine ungefähre Einordnung der Handlung genügt der Klappentext. 
        Sie wird in ihrem Verlauf ohnehin nur "momentan" repräsentiert 
        und lässt Kontinuität weitgehend vermissen. "Naglayas Herz" 
        ist in der beliebten Fantasy-Zone angelegt, in der dann gern Engel oder, 
        wie in diesem Fall, Elfen zu Helden werden. Sascha Nils Marx bringt auf 
        den Seiten viel kleinteiligere Figuren und Elemente unter als Robert Labs, 
        verwendet Raster, Schraffuren, Grauflächen, um Volumen und Tiefe 
        anzudeuten. Seine Figuren mutieren allerdings auf mangatypische Weise 
        immerfort zwischen Kinder- und Teeny-Status, was das auch hier vorhandene 
        Spiel mit erotischen Reizen in ein merkwürdiges Zwielicht rückt. 
        Aber eine Qualität von Mangas ist, dass sie sich kaum je hundertprozentig 
        ernst nehmen. Sie benutzen tatsächlich eine an Brecht geschulte Erzähltechnik, 
        die den Leser immer wieder augenzwinkernd in die selbstreflexive Distanz 
        zwingt und ihm bewusst macht, dass er bei der Lektüre zwar Stoff 
        für seine Träume inhaliert, dass die Realität aber etwas 
        ganz anderes ist. (HH) 
        
      Anime-Kurzfilmprogramm 
        ACOG Dynamic Medienvertrieb und RTL II präsentieren das Anime-Kurzfilmprogramm 
        eigens zum Internationalen Comic-Salon.  
        Episoden der Serien "Ranma 1/2" und "Detektiv Conan" 
         als exklusive Preview eine Woche vor der deutschen Erstausstrahlung, 
        Folgen von "Angel Sanctuary", "Slayers" und "Tenchi 
        Muyo" sowie der Anime-Spielfilm "Die letzten Glühwürmchen". 
        Darüber hinaus Science-Fiction und Fantasy-Serien wie "The Record 
        of Lodoss War" und "The Candidate for Goddess" und die 
        echten Klassiker "Astroboy" und "Wedding Peach DX". 
        Das tägliche Programm wird im Internet und während des Comic-Salons 
        veröffentlicht. 
        
      CosPlay 
        Kongresszentrum Heinrich-Lades-Halle  
        Messe-Empfangsbereich  
        Sonntag, 2. Juni, 12.30 Uhr 
        Siegerehrung: Sonntag, 2. Juni, 15 Uhr 
      Erstmals beim Internationalen Comic-Salon: Der große Kostümwettbewerb 
        für alle Manga- und Anime-Fans! Eine Jury bewertet das beste Kostüm, 
        die Teilnahme ist einzeln möglich oder als Gruppe. Als Hauptpreis 
        winkt eine Reise für zwei Personen zur "AnimagiC" nach 
        Koblenz, vom 14.-16. Juni - inklusive Eintritt, Bahnfahrt und einer Übernachtung. 
        Anmeldungen bis zum 29. Mai unter cosplay@comic-salon.de 
        oder während des Comic-Salons am Infostand. 
      © 
        Stadt Erlangen und Verfasser 
       
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